Ausbildung und Organisationen der Schornsteinfeger
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Ausbildung und Organisationen der Schornsteinfeger

Die Ausbildung zum Schornsteinfeger

Der Beruf des Schornsteinfegers zählt zu den Ausbildungsberufen. Meist dauert die Lehrzeit drei Jahre. Sie findet im sogenannten dualen System statt – also an der Berufsschule für die theoretische Unterweisung sowie für die Praxis in den dazu befähigten Betrieben. Daneben gibt es die überbetriebliche Ausbildung der Handwerkskammern. Insgesamt erfahren die Azubis alles, was sie in ihrem späteren Beruf wissen müssen.

Dazu zählt zunächst die manuelle Reinigung der Schornsteine, um eine Verengung des Schlots durch Ruß zu vermeiden. Diese Gefahr besteht indessen nicht bei gasbetriebenen Heizungen. Allerdings können auch Vögel oder Wespen etwa ihre Nester im Schornstein bauen, was ebenfalls zu einer Verkleinerung des Durchmessers führt. Sie ist deshalb gefährlich, weil die Abgase nicht ausreichend entweichen können, was in der betreffenden Wohnung zu Vergiftungen führt.

Daneben sind auch verschiedene Messungen erforderlich: zum einen die von CO (Kohlenmonoxid) zum anderen der Abgasverlust.

Schließlich kommt für den Schornsteinfeger noch die (visuelle) Feuerstättenschau zum Tragen. Dabei geht es um die Überprüfung der Abgasanlagen und der Ofenrohre, die Abstände zu brennbaren Stoffen sowie um die Verbrennungsluftversorgung.
Nach der dreijährigen Ausbildung, die mit der Gesellenprüfung endet, gibt es die Möglichkeit zur Weiterbildung zum Meister. Die erfolgreiche Absolvierung und der Eintrag in die Handwerksrolle sind Voraussetzungen für die selbstständige Tätigkeit. Allerdings muss der neue Meister zunächst einen eigenen Kehrbezirk erhalten.
Seit 2011 haben sich 42,8 Prozent mehr junge Leute für das Handwerk des Schornsteinfegers entschieden und eine entsprechende Ausbildung begonnen. 2013 war ein Rekordjahr, in dem bundesweit 803 neue Azubis in diesem Bereich zu finden waren.
Diese deutlich positive Entwicklung hat unterschiedliche Gründe. Die Bereitschaft der Betriebe zum Ausbilden hat sich deutlich verbessert – nicht zuletzt dank der geänderten Konditionen der Ausbildungskosten-Ausgleichskasse (AKS). Aber auch die Jugendlichen selbst tragen ihren Teil dazu bei. Sie sehen die durchaus guten Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Beruf des Schornsteinfegers.

Die für Schornsteinfeger relevanten Organisationen

Sowohl für die selbstständigen Schornsteinfeger als auch für die Arbeitnehmer gibt es in Deutschland Interessenverbände.

Die in der Innung organisierten Betriebe sind Mitglieder im Zentralinnungsverband (ZIV) mit Sitz in Sankt Augustin, auch ‚Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks‘ genannt. Er setzt sich zusammen aus der Mitgliederversammlung, den Ausschüssen und dem Vorstand. Der ZIV nimmt eine Vielzahl an Aufgaben wahr mit dem Ziel, die angeschlossenen Betriebe in allen Bereichen ihrer Tätigkeit in juristischer, technischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu unterstützen. Zudem ist er als Arbeitgeberverband bei Tarifverhandlungen zugegen.

Der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger (ZDV) vertritt die Interessen der Arbeitnehmer. Der gewerkschaftliche Fachverband ist in Deutschland die einzige Arbeitnehmerorganisation für dieses Handwerk. Er gliedert sich in den Vorstand, die Regionalverbände, die Bezirksgruppen und die Kreisgruppen. Die Mitglieder haben alle ein Mitbestimmungsrecht und arbeiten zudem in unterschiedlichen Ausschüssen.
Der ZDV setzt sich insbesondere für den Gesundheits- und Arbeitsschutz der Mitglieder ein sowie für die Vollbeschäftigung im Schornsteinfegerhandwerk. Elf mal jährlich erscheint eine Fachzeitschrift, die über Neuerungen und Tendenzen sowie über eventuelle Missstände informiert.

Zeitgleich mit der Aufhebung des Kehrmonopols entstand im Januar 2013 ein neues Gesetz, das die Altersversorgung der Bezirksschornsteinfegermeister regelt. Daher hat der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks gemeinsam mit der SIGNAL IDUNA ein Versorgungswerk gegründet, das jedoch auch für die Angestellten günstige Konditionen bereithält.